Aufbau und Betrieb eines Kindergartens/Gemeindehauses im Hinterland von São João da Fronteira in Mucambo, Brasilien

Ausgangslage

Mucambo ist eine kleine Gemeinde in ca. 6 Kilometer Entfernung von São João da Fronteira und liegt im landwirtschaftlich geprägten, infrastrukturell kaum entwickelten Hinterland. Die gesamte Region mit etwa 8.000 Einwohnern zählt zu den ärmsten Gebieten im Nordosten Brasiliens. Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 60%, die Rate der Analphabeten ist ebenso hoch. Es besteht ein großer Ausbildungskontrast zwischen Land- und Dorfbevölkerung. Die Vorschulerziehung als Grundlage für Lernen und Wissensvermittlung fehlt gänzlich. In weiten Teilen der Region gibt es keine medizinische Versorgung. Ein weiteres, zentrales Problem: Die fehlende Kenntnis über ausgewogene Ernährung und Hygiene verursacht bei Kindern und Erwachsenen erhebliche gesundheitliche Schäden und verhindert eine aktive Lebensgestaltung der Einwohner.

Intervention

Im Januar 2001 koordiniert fairnetzen vor Ort ein Projekt zum Aufbau eines Kindergartens und Gemeindehauses in Mucambo. Im Februar 2001 wird ein Bauplatz bestimmt und ein Brunnen gebaut. Ab März 2001 werden zwei junge Frauen aus Mucambo in São João da Fronteira zu Kindergärtnerinnen ausgebildet. Abgesehen von einer pädagogischen Kinderbetreuung soll das Haus auch eine Einrichtung zur Mütterberatung in Fragen der Gesundheit, Ernährung und sozialer Problemstellungen werden. Die Einwohner werden das Haus darüber hinaus für Veranstaltungen und Seminare nutzen können. FAIRNETZEN übernimmt die Gesamtkosten für den Bau sowie die Betriebskosten für 1 Jahr. Ab 2003 wird die Kommune die Trägerschaft übernehmen.

Ergebnis

Mit seinem Kindergarten und Gemeindehaus wird Mucambo auch für die umliegende Region ein interessantes Zentrum werden. Weitere Folgen werden eine Erhöhung der Quote der Schulanfänger durch die Vorschulerziehung und eine Verbesserung der Lebensbedingungen für Säuglinge und Kleinkinder sein. Es werden zwei Arbeitsplätze für die Kindergärtnerinnen und eine hauswirtschaftliche Weiterbildungsstätte für die weiblichen Einwohner geschaffen. Derzeit sind positive Entwicklungen in der gesamten Infrastruktur des Ortes und durch die Anbindung an das benachbarte São João da Fronteira zu beobachten. Die Kommune ist bereit, deutlich mehr Gelder in Gemeindeprojekte und Alphabetisierungsmaßnahmen fließen zu lassen, da ein signifikanter Motivationsanstieg auf Seiten der Bevölkerung zu verzeichnen ist.