Einrichtung eines Internet-Café`s im Kinderheim Funkestiftung, Essen

Ausgangslage

Ob ein Bewerber gängige Software beherrscht, ist nicht selten entscheidend bei der Arbeitsplatzvergabe. Jugendlichen aus Kinderheimen fällt es aufgrund ihrer finanziellen Situation meist schwer, diese Qualifikationen zu erwerben. Das Geld für einen Computer-Kurs oder gar einen eigenen PC fehlt in den allermeisten Fällen. Als besonders schwierig erwies sich die Situation im Kinderheim „Funkestiftung“ in Essen. Die meisten der dort wohnenden Jugendlichen haben keinen qualifizierten Schulabschluss. Computerkenntnisse sind aufgrund infrastruktureller Benachteiligungen so gut wie nicht vorhanden.

Intervention

In einer gemeinsamen Projektarbeit haben FAIRNETZEN, STEAG, die Rotarier und Microsoft das Kinderheim der „Funkestiftung“ beim Schritt in das Computerzeitalter unterstützt. Im Vordergrund stand der Aufbau von Computerwissen für die jugendlichen Bewohner des Heims. Schon beim Projektstart im Februar 2000 waren diese Jugendlichen an sämtlichen Planungen beteiligt und erhielten einen Einblick in Netzwerktechnologien. Zunächst wurde ein Internetcafé in den Räumlichkeiten des Heims errichtet um sämtlichen Bewohnern die Möglichkeit zu geben Computerkenntnisse aufzubauen. Vorab ausgebildete Jugendliche konnten hier als Hilfe zur Selbsthilfe auf die interessierten Kinder einwirken. Das gewonnene Wissen wurde im Sinne des Multiplikatoreffektes weitergegeben. Maßgeblichen Anteil an der Realisierung des Projekts hatten Auszubildende von FAIRNETZEN/BOV und STEAG, die eigenverantwortlich die Hilfsaktion geplant und betreut haben. Angehende Bürokaufleute der STEAG vermittelten beispielsweise, wie eine erfolgversprechende Bewerbung aussehen sollte. Die Rotarier gaben finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung der erforderlichen Computerteile. Microsoft stellte hochwertige Software zur Verfügung.

Ergebnis

Die Aussicht auf einen Arbeitsplatz hat sich für alle Heimbewohner entscheidend verbessert. Einerseits konnten Schlüsselqualifikationen wie beispielsweise die Verwendung von Textverarbeitungsprogrammen oder Tabellenkalkulationen erworben werden. Darüber hinaus suchen die Jugendlichen mit dem neu erworbenen Know-how zu Internet- und Computernutzung zusätzlich das Netz nach Praktikums- und Jobangeboten ab und erhöhen so ihre Berufschancen. So ist beispielsweise eine Datenbank mit freien Stellen entstanden, die über den PC gepflegt wird. Da die Jugendlichen schon bei der Einrichtung und Konfiguration der Computer geholfen haben, können sie heute kleinere Probleme beim Netzwerkbetrieb selbst beheben.